
MBCL – Achtsam und mitfühlend leben
Zusammengefasst
MBCL (Mindfulness-Based Compassionate Living) ist ein Mitgefühlstraining für Menschen mit Achtsamkeitserfahrung, die lernen möchten, sich selbst und anderen in schwierigen Momenten mit Verständnis, Freundlichkeit und Fürsorge zu begegnen. Mitgefühl zu empfinden ist ein wirksames Gegenmittel gegen Stress, Angst und Depressionen. Es führt zu positiven Emotionen, mehr Lebensqualität und Resilienz. Die MBCL-Übungen unterstützen Sie dabei, Mitgefühl für sich selbst und andere zu entwickeln. So können Sie lernen, mit dem unvermeidlichen Leid im Leben auf eine heilsamere Weise umzugehen, und erleben mehr Wärme, Geborgenheit, Verbundenheit und Akzeptanz.
→ Direkt zum Online MBCL-Kurs
→ Direkt zum MBCL-Kompaktkurs am Benediktushof
Was ist MBCL?
MBCL ist ein achtsamkeitsbasiertes Mitgefühlstraining und wurde 2007 von meinen geschätzten niederländischen Kollegen Dr. med. Erik van den Brink und Frits Koster entwickelt. Das Programm basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den positiven Wirkungen von Mitgefühl für Gesundheit und Wohlbefinden. Es richtet sich an Menschen, die bereits an einem Grundkurs in Achtsamkeit (MBSR, MBCT oder Breathworks) teilgenommen haben und ihre Praxis durch Mitgefühl sich selbst und alle Lebewesen vertiefen möchten. Auch Menschen mit einer regelmäßigen Zen- oder Kontemplationspraxis von mindestens einem Jahr und ± 1,5 Stunden formaler Praxis pro Woche sind herzlich eingeladen, an einem MBCL-Kurs teilzunehmen.
Was ist Mitgefühl (engl. Compassion)?
Mitgefühl ist die Fähigkeit, für das Leid in uns selbst und anderen empfindsam zu sein, und ist verbunden mit dem Wunsch und der Bereitschaft aktiv etwas zu tun, um dieses Leid zu lindern oder zu verhindern.
– Paul Gilbert
Im MBCL-Mitgefühlstraining wird diese Definition von Paul Gilbert verwendet. Er ist Professor für klinische Psychologie und Pionier der westlichen Mitgefühlspraxis und deren Anwendung im Gesundheitswesen.
Die beiden Elemente von Mitgefühl: achtsames Einfühlen und kraftvolles Handeln
Mitgefühl ist achtsam und empathisch
Wenn wir mitfühlen, wenden uns unserem Leid oder dem anderer achtsam zu. Wir lassen uns von ihm berühren und nehmen es einfühlsam und empathisch wahr. Wir fühlen uns ein und können so tiefer verstehen, wie es uns selbst und anderen geht.
Um Schmerzen oder Leid auf diese heilsame Weise begegnen können, brauchen Mut und achtsame Bewusstheit. Achtsamkeit schafft einen heilsamen Abstand: Wir können das Schwierige wahrnehmen, ohne es abzuwehren oder davon überwältigt zu werden. Wir halten unser Herz mutig offen und lassen uns von ihm beühren. So erkennen wir, wie wir es lindern oder verhindern können.
Mitgefühl ist auch aktiv und kraftvoll
Dann verbinden wir uns mit dem tiefen Wunsch und der Motivation, das Leid, das wir wahrnehmen, zu lindern oder zu verhindern. Es kann sein, dass wir ganz konkret etwas tun können. Wir können zum Beispiel für unsere Nachbarin einkaufen gehen, die gerade krank ist oder uns einen Mittagsschlaf gönnen, wenn wir spüren, dass wir erschöpft sind. Und auch wenn wir nichts Greifbares tun können, um Leid zu lindern: Wir können immer fürsorglich präsent sein und uns selbst oder anderen etwas Unterstützendes oder Tröstliches wünschen.
Mitgefühl lässt uns nicht nur das Leid bei uns und anderen spüren. Es lässt uns auch etwas tun, um dieses Leid zu lindern oder zu verhindern. Deswegen erschöpft Mitgefühl nicht, sondern schenkt uns Energie und Kraft.
Selbstmitgefühl und Mitgefühl für andere sind untrennbar verbunden
Vielleicht ist Ihnen beim Lesen aufgefallen, dass Paul Gilbert in seiner Definition von Mitgefühl nicht zwischen Selbstmitgefühl und Mitgefühl für andere unterscheidet. Ihm zufolge beinhaltet das, was wir “Mitgefühl” nennen, immer eine warme, fürsorgliche, unterstützende innere Haltung gegenüber dem eigenen Leiden und dem Leiden anderer. Demnach ist Selbstmitgefühl eine Perspektive von Mitgefühl.
Diese Definition hat ihre Wurzeln in der buddhistischen Weisheitslehre, in der es die Trennung zwischen Mitgefühl für uns und andere Wesen ebenfalls nicht gibt. In östlichen Weisheitstraditionen wird ausschließlich von “Mitgefühl” gesprochen – einer Qualität, die uns selbst und andere, aber genauso unsere tierischen und pflanzlichen Mitwesen und natürlich auch unseren Planeten Erde, einbezieht.
Mitgefühl geht also über das Persönliche (also über das Mitgefühl mit uns selbst) hinaus: es hat eine transpersonale Qualität. Das ist ein etwas “sperriger” Begriff, der aber schlicht bedeutet, dass Mitgefühl alle fühlenden Lebewesen einschließt. Im Alltag zeigt sich diese transpersonale Qualität, wenn wir bereit und motiviert sind Leid zu lindern und zu verhindern – unabhängig davon, wer der oder die (potentiell) Leidende ist.
Mitgefühl ist unsere fürsorgliche, menschliche Antwort auf Leiden. Ein mitfühlendes herz ist nicht-wertend und erkennt alles Leiden als unserer Zuneigung wert: sei es unser eigenes Leiden oder das anderer.
– Sharon Salzberg
Warum ein Mitgefühlstraining?
Wenn wir im MBSR-Kurs Achtsamkeit üben, kultivieren wir eine wache und gleichzeitig freundliche innere Haltung. Wir lernen, den Fluss unserer Erfahrung mit Offenheit, Interesse und einer nicht-urteilenden Aufmerksamkeit (also mit Achtsamkeit) wahrzunehmen. Mit anderen Worten wachen wir auf – für diesen kostbaren Augenblick unseres Lebens!
Wir lassen uns achtsam von dem berühren, was wir erleben – ohne vorschnell darauf zu reagieren. So können wir unsere automatischen Reaktionen wahrnehmen und lernen, sie „in der Schwebe“ zu halten. Dies ist ein Akt tiefer Freundlichkeit mit uns selbst und anderen und eröffnet den Raum für eine Antwort auf die innere und äußere Situation, die uns selbst und anderen weniger Leid und mehr Lebensglück bringt.
Für die Menschen in meinen MBSR-Kursen ist die Entwicklung dieser nicht unmittelbar wertenden inneren Haltung (ein zentrales Merkmal der Achtsamkeit!) zunächst sehr neu und ungewohnt. Und es ist für mich immer wieder eine große Freude zu sehen und zu spüren, wie viel sanfter, freundlicher und wohlwollender sie im Laufe des Kurses mit sich selbst und anderen umgehen. Und das wiederum trägt zu mehr Gesundheit und mehr Ruhe und Frieden in ihrem Leben bei.
Dennoch fühlen Menschen auch nach dem MBSR-Kurs Bereiche innerer Härte sich selbst und anderen gegenüber, die – wie große Eisblöcke – ganz offensichtlich noch mehr „Wärme“ brauchen, um zu schmelzen. Sie berichten in den Vorgesprächen zum MBCL-Kurs, dass sie in schwierigen Momenten harsch und kritisch sind und lernen möchten, ihr Herz für sich selbst und andere zu öffnen und sich und anderen mit mehr Wärme, Verständnis und Fürsorge (also mit Mitgefühl) zu begegnen.
Und damit sind sie beim MBCL genau richtig. Durch regelmäßiges Üben können sie erleben, wonach wir uns vermutlich alle sehnen: Wärme, Geborgenheit, Akzeptanz und Verbundenheit – mit uns selbst, mit anderen Menschen und Tieren, mit der Natur und auch mit unserem Planeten Erde. Genau darin liegt das Ziel des MBCL-Mitgefühlstrainings.
Für wen ist MBCL geeignet?
Ein MBCL-Kurs richtet sich an Menschen, …
- die an einem MBSR-, MBCT- oder Breathworks-Kurs teilgenommen haben und ihre Achtsamkeitspraxis vertiefen und insbesondere ihre Fähigkeit zu (Selbst-)Mitgefühl weiterentwickeln möchten.
- die mit Stress, Selbstkritik, Ängsten, depressiven Symptomen, Burnout oder chronischen Schmerzen leben und einen freundlicheren, mitfühlenderen Umgang mit sich selbst und anderen entwickeln wollen.
- die nach Wegen zu mehr Balance zwischen Selbstfürsorge und Fürsorge für andere suchen.
- die sich mehr Verbundenheit mit sich selbst, anderen Lebewesen, der Natur und unserer Erde wünschen.
Der MBCL-Kurs im Überblick
Im MBCL-Kurs erwartet Sie ein reichhaltiges Buffet an Übungen, Austausch und ergänzenden theoretischen Inhalten. In den Sitzungen lernen Sie die MBCL-Übungen und -Inhalte kennen, es gibt Raum für achtsamen Erfahrungsaustausch und immer die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Regelmäßig zwischen den einzelnen Kurseinheiten zu üben, ist auch beim MBCL ein wichtiger Bestandteil des Kurses. Die Kursmaterialien (Audioaufnahmen der Übungen und ein begleitendes Kurshandbuch) unterstützen Sie dabei, (Selbst-)Mitgefühl zu entwickeln, zu vertiefen und mitzunehmen in Ihren Alltag.
Struktur eines MBCL 8-Wochen-Kurses
- 8 Kurseinheiten von jeweils 3 Stunden
- Übungstag zur Vertiefung der Mitgefühlspraxis
- Individuelles Vorgespräch
- Audioaufnahmen und Kurshandbuch als Unterstützung für das regelmäßige Üben zwischen den Kurseinheiten (30-45 Minuten täglich)
- Reflexionsgespräch nach Kursende (optional)
Kursinhalte
- Geleitete Meditationen, die Sie dabei unterstützen eine innere Haltung von Freundlichkeit, Mitgefühl, (Mit-)Freude und Gelassenheit zu entwickeln, stehen im Mittelpunkt des MBCL-Kurses. Beispiele hierfür sind die „Freundlichkeitsmeditation“, der „Atemraum mit Selbstmitgefühl“, das „Gehen mit Freundlichkeit“, und der „Genussspaziergang“
- Vorstellungsübungen machen es Ihnen möglich, Wärme, Geborgenheit, Akzeptanz und Verbundenheit zu erfahren, zum Beispiel die Übungen „Ein sicherer Ort“, „Ein mitfühlender Gefährte“, „Mitgefühl verkörpern“.
- Spezielle Übungen helfen Ihnen, mitfühlender mit schwierigen Gefühlen und herausfordernden Lebenssituationen umzugehen, zum Beispiel: „Mitfühlend mit Widerstand / Verlangen / inneren Mustern umgehen“, „Verzeihen“).
- Theoretische Hintergründe der Mitgefühlspraxis und seiner Wirkung auf unser körperliches und psychisches Wohlbefinden ergänzen die praktischen Übungen.
- Es gibt Zeit und Raum für achtsamen Erfahrungsaustausch zu zweit und in der Gruppe.
- Reflexionsübungen unterstützen Sie dabei, die Praxis in Ihren Alltag zu integrieren.
→ Im Artikel „Mitgefühl üben. Das große Praxisbuch MBCL zeigt Ihnen den Weg” finden Sie mehr über die Inhalte der einzelnen MBCL-Kurseinheiten.
Zwei Kursformate: MBCL 8-Wochen-Kurs & MBCL-Kompaktkurs
MBCL wird – wie MBSR und auch andere achtsamkeitsbasierte Interventionen – klassischerweise in einem Kursformat mit 8 Sitzungen und einem zusätzlichen Vertiefungstag unterrichtet.
Ergänzend dazu gibt es Kompaktkurse – als 3-tägige Online- oder Präsenzkurse oder als 5-tägiges MBCL-Retreat. Sie beinhalten die zentralen Inhalte des MBCL 8-Wochen-Kurses und ermöglichen Ihnen einen intensiven Prozess über einige Tage. Dieser kann der Ausgangspunkt für Ihre Reise in ein mitfühlenderes Leben sein, oder Ihre Erfahrungen aus einem 8-wöchigen Kurs weiter vertiefen.
Aktuelle MBCL-Termine
Online MBCL 8-Wochen-Kurs (live): ab 20. August 2025
MBCL-Kompaktkurs am Benediktushof: 28. September – 01. Oktober 2025
MBCL-Retreat in der Nähe von Berlin: 17.-22. März 2026
Online MBCL-Kompaktkurs (live): 23.-26. April 2026
Wie ist MBCL entstanden?
Das MBCL-Programm wurde 2007 von meinen geschätzten niederländischen Kollegen Dr. med. Erik van den Brink und Frits Koster entwickelt und basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den positiven Wirkungen von Mitgefühl für Gesundheit und Wohlbefinden.
Erik und Frits lernten sich Ende der 90er Jahre kennen und arbeiteten ab 2007 im Zentrum für Integrative Psychiatrie in Groningen (Niederlande) zusammen. Erik war Psychiater und Psychotherapeut und führte achtsamkeitsbasierte Interventionen in die Psychotherapie ein. Frits war psychiatrischer Krankenpfleger und hatte zuvor als buddhistischer Mönch in Asien gelebt, wo er zum Lehrer für Vipassana-Meditation ausgebildet worden war.
Beide waren außerdem erfahrene MBSR- und MBCT-Lehrer und unterrichteten im Zentrum für Integrative Psychiatrie viele Jahre lang gemeinsam MBSR-MBCT-Achtsamkeitskurse (und später dann auch MBCL-Mitgefühlskurse) für Patient:innen und Fachkräfte im Gesundheitswesen.
Viele ihrer Teilnehmenden berichteten nach dem MBSR/MBCT-Kurs, dass sie die positiven Auswirkungen der Achtsamkeitspraxis sehr schätzten, aber Schwierigkeiten hatten, regelmäßig zu üben und eine freundliche und mitfühlende innere Haltung sich selbst gegenüber zu entwickeln. Sie wünschten sich mehr Unterstützung im Umgang mit hartnäckigen Mustern (z.B. starke Selbstkritik) und beim Finden einer Balance zwischen Selbstfürsorge und Fürsorge für andere. Es gab immer mehr Anfragen nach einem Vertiefungskurs. Dies inspirierte Frits und Erik dazu, das Programm “Mindfulness-Based Compassionate Living” (MBCL) zu entwickeln und im Zentrum für Integrative Psychiatrie anzubieten.
Frits’ Kenntnisse der buddhistischen Psychologie und Eriks Kenntnisse der westlichen Wissenschaften und Psychotherapie erwiesen sich als fruchtbare Kombination bei der Entwicklung von MBCL. Dabei ließen sie sich u.a. von der Arbeit von Christopher Germer, Kristin Neff und Paul Gilbert, dem Neurowissenschaftler und Achtsamkeitslehrer Rick Hanson, der amerikanischen Psychologin und Wissenschaftlerin Dr. Barbara Fredrickson und der Psychologin und Meditationslehrerin Tara Brach inspirieren.
Auf der Grundlage von dem, was die Teilnehmenden bereits im MBSR/MBCT-Kurs gelernt hatten, ermöglichten ihnen die MBCL-Übungen dann die Erfahrung von mehr Wärme, Akzeptanz und Verbundenheit mit sich selbst und anderen. Und da viele von ihnen schwer belastet waren und mit traumatischen Erfahrungen lebten, war es von Beginn an wichtig, die MBCL-Übungen in einer traumassensitiven Weise anzubieten. Das war lange bevor der amerikanische Psychotherapeut David Treleaven die 5 Prinzipien der “traumasensitiven Achtsamkeit (TSA)” formulierte.
Schon kurze Zeit, nachdem Frits und Erik begonnen hatten, MBCL am Zentrum für Integrative Psychiatrie anzubieten wurde deutlich, dass auch Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen vom MBCL-Programm profitieren können.
Mittlerweile wird MBCL in Meditationszentren, (psycho-)therapeutischen Praxen, Kliniken, Schulen, Unternehmen, im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung und für Privatpersonen angeboten.
Wie wirkt Selbstmitgefühl?
Die US-amerikanische Professorin für Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung, Kristin Neff hat viel zu den positiven Wirkungen von Selbstmitgefühl geforscht.
Sie konnte in ihren Studien zeigen, dass Selbstmitgefühl…
- Stress, Angst und Depressionen verringert und emotionales Wohlbefinden fördert.
- die Angst vor Fehlern und Ablehnung und die Tendenz zum Grübeln verringert.
- zu einem konstruktiveren Umgang mit schwierigen Gefühlen beiträgt und so emotionale Intelligenz und Emotionsregulation unterstützt.
- Selbstachtung fördert und hilft, freundlicher mit den eigenen Unvollkommenheiten umzugehen.
- hilft, Herausforderungen aktiv anzugehen und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.
- hilft, konstruktiver mit Schicksalsschlägen umzugehen.
- soziale Verbundenheit, Optimismus und Lebensglück fördert.
→ Mehr zum Thema Selbstmitgefühl lesen Sie im Artikel Selbstmitgefühl üben: MBCL-Meditation “Atemraum mit (Selbst-)Mitgefühl”. Dort finden Sie die Atemraum-Übung auch als Audioaufnahme. Ich wünsche Ihnen viel Freude damit!
Wie wirkt MBCL?
MBCL fördert die Entwicklung von Selbstmitgefühl und Mitgefühl für andere und trägt so zu einer Verbesserung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens bei. Das zeigt eine wachsende Zahl wissenschaftlicher Studien.
Drei dieser Studien sind sogenannte randomisierte und kontrollierte Studien (Randomized Controlled Trials, RCTs), die die Wirksamkeit von MBCL eindeutig belegen. Sie gelten aufgrund ihres Studiendesigns als Goldstandard für den eindeutigen Wirksamkeitsnachweis eines Programms.
Untersucht wurde…
- die Wirkung von MBCL nach einem MBCT-Kurs (Mindfulness-Based Cognitive Therapy) bei Menschen mit rezidivierenden Depressionen. (Radboud University Nijmegen, Niederlande, 2020)
- eine kurze Online-Intervention mit MBCL-Übungen bei Studierenden mit hohem Ausmaß an Selbstkritik. (Universität von Bratislava, Slowakei, 2020)
- die Wirksamkeit von MBCL im Vergleich zur Standardbehandlung bei Menschen mit wiederkehrenden Depressionen. (Radboud University Nijmegen, Niederlande, 2016)
Wirkungen von MBCL im Überblick
Zusammenfassend zeigen diese qualitativ hochwertigen Studien, dass die Teilnahme an einer MBCL-Intervention…
Achtsamkeit, Selbstmitgefühl, Lebensqualität und Resilienz steigert
und Depressionen, Selbstkritik, Ängste und Stress verringert.
Wege zu Mitgefühl und Verbundenheit: MBCL entdecken, üben, vertiefen
Wenn Sie MBCL kennenlernen, üben oder vertiefen möchten, haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Kursformaten, die ich regelmäßig anbiete:
- Online MBCL 8-Wochen Kurs
- Online MBCL Kompaktkurs (3 Tage)
- MBCL Kompaktkurs in Präsenz (3-Tage) im Benediktushof (in der Nähe von Würzburg)
- MBCL Retreat in Präsenz (6 Tage) im Februar 2026 im Rosenwaldhof (in der Nähe von Berlin)
Diese Angebote sind offen für alle Menschen mit Achtsamkeitserfahrung! Und wenn Sie MBSR oder MBCT unterrichten, erfüllen Sie durch die Teilnahme eine der Voraussetzungen für die MBCL-Weiterbildung.
Unter dem Menüpunkt “Kurse” finden Sie meine MBCL-Veranstaltungen. Schauen Sie sich gerne in Ruhe um.
Darf ich Sie zu einer MBCL-Übung einladen?
Wenn ich die Teilnehmenden am Ende des MBCL-Kurses danach frage, welche Übung sie am häufigsten praktiziert haben, nennen sie eigentlich fast immer den Atemraum mit Freundlichkeit.
Dies ist eine kurze und alltagstaugliche Übung, die aus drei Schritten besteht und Sie dazu einlädt, Freundlichkeit für den Menschen zu kultivieren, mit dem Sie am allermeisten zu tun haben: nämlich für sich selbst!
Finden Sie für die Übung einen ruhigen und angenehmen Platz und richten Sie sich dort so ein, dass Sie bequem sitzen (oder liegen) können. Und wenn Sie bereit sind, starten Sie die Aufnahme. Ich wünsche Ihnen viel Freude damit!
Atemraum mit Freundlichkeit
Häufige Fragen
Was lernt man im MBCL-Kurs?
Im MBCL-Kurs lernen Sie mit Hilfe von praktischen Übungen und hilfreichen theoretischen Impulsen, eine mitfühlende innere Haltung sich selbst und anderen gegenüber zu entwickeln und zu vertiefen. Das unterstützt Sie dabei, heilsamer mit schwierigen Gefühlen und herausfordernden Lebenssituationen umzugehen. Damit fördern Sie nachweislich Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden.
Welche Übungen gibt es im MBCL-Kurs?
Sowohl das klassische, 8-wöchige Mindfulness-Based Compassionate Living (MBCL)-Programm als auch MBCL-Kompaktkurse beinhalten eine Vielzahl achtsamkeitsbasierter (Mitgefühls-) Übungen. Dazu gehören geführte Meditationen zur Entwicklung von Freundlichkeit, Mitgefühl, (Mit-)Freude und Gelassenheit, Vorstellungsübungen, die die Erfahrung von Geborgenheit, Wärme und Verbundenheit fördern, Übungen für einen mitfühlenden Umgang mit innerem Widerstand, Verlangen und inneren Mustern oder Groll, Tagebuch- und Reflexionsübungen, Übungen für den Transfer in den Alltag
Ist ein MBCL-Kurs für Menschen mit chronischen Schmerzen geeignet?
Ja, MBCL ist für Sie geeignet, wenn Sie mit chronischen Schmerzen leben. Die Übungen unterstützen Sie dabei, eine mitfühlendere innere Haltung sich selbst gegenüber zu entwickeln und heilsamer mit schwierigen Gefühlen und herausfordernden Situationen – wie eben den chronischen Schmerzen – umzugehen. Dadurch gehen die Schmerzen natürlich nicht weg, aber Ihre Lebensqualität verbessert sich wahrnehmbar. In den Kurssitzungen haben Sie immer die Freiheit, Ihre Körperhaltung für die Übungen frei zu wählen und während der Übungen zu verändern, um Schmerzen zu lindern. Das ist keine „Störung“ der Übung, sondern gelebtes Selbstmitgefühl!
Für wen ist MBCL nicht geeignet?
MBCL ist ein wirksames Programm, das Mitgefühl und Achtsamkeit fördert. Es ist jedoch kein Ersatz für eine psychotherapeutische oder medizinische Behandlung. Wenn einer der folgenden Punkte auf Sie zutrifft, rate ich Ihnen von einer Teilnahme ab:
- Sie haben noch keine oder nur wenig Erfahrung mit Achtsamkeit.
- Sie befinden sich in einer akuten psychischen Krise (schwere Depression, emotionale Instabilität, Psychose, Schizophrenie oder akute Suizidalität).
- Sie befinden sich in einer Lebenskrise oder haben vor Kurzem einen nahestehenden Menschen verloren.
- Sie leben mit einem schweren, noch nicht verarbeiteten Trauma.
- Sie leiden an einer akuten Suchterkrankung (Alkohol-, Medikamenten- oder Drogenmissbrauch).
- Sie leiden an einer akuten schweren körperlichen Erkrankung.
In Situationen wie diesen sind oft andere therapeutische Maßnahmen vorrangig. Diese kann Ihnen ein MBCL-Kurs nicht bieten. Schreiben Sie mir gerne eine E-Mail an info@achtsamkeit-willms.de wenn Sie sich nicht sicher sind, ob ein Kurs zum jetzigen Zeitpunkt das Richtige für Sie ist. Ich unterstütze Sie gerne bei Ihren Überlegungen.
Wie unterscheiden sich MBCL und MSC?
MBCL (Mindfulness-Based Compassionate Living) und MSC (Mindful Self-Compassion) sind beides achtsamkeitsbasierte Mitgefühlstrainings, unterscheiden sich jedoch in Zielsetzung, Aufbau und Schwerpunktsetzung.
Gemeinsamkeiten:
Beide Programme bestehen aus acht Sitzungen und einem Vertiefungstag.
Sie basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und integrieren sowohl moderne Psychologie als auch kontemplative Übungen.
Ziel ist die Förderung von Mitgefühl, der Umgang mit Stress und schwierigen Emotionen sowie die Entwicklung heilsamer Geisteszustände.
Beide Programme sind säkular und nicht-religiös konzipiert und können in verschiedensten Kontexten angewendet werden
Unterschiede:
MBCL ist ein Aufbaukurs nach einem Grundkurs in Achtsamkeit, während für MSC keine Vorkenntnisse notwendig sind.
Im MBCL sind die Entwicklung von Selbstmitgefühl und Mitgefühl für andere gleichwertig. Im MSC liegt der Hauptfokus auf der Entwicklung von Selbstmitgefühl. Mitgefühl dient als Weg zur Stärkung von Selbstmitgefühl.
MBCL nutzt häufiger Vorstellungsübungen aus der Compassion Focused Therapy (CFT), während MSC grundlegende Achtsamkeitsübungen integriert.
Was ist der Unterschied zwischen MBSR und MBCL?
MBCL (Mindfulness-Based Compassionate Living) und MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) sind beides Achtsamkeitsprogramme, unterscheiden sich aber in ihrem Fokus.
- MBSR konzentriert sich auf die Reduzierung von Stress und beinhaltet schwerpunktmäßig Übungen zur Entwicklung von Achtsamkeit. Indem die Teilnehmenden lernen, nicht unmittelbar auf ihre Erfahrungen zu reagieren, entwickeln sie gleichzeitig Freundlichkeit sich selbst und anderen gegenüber.
- MBCL baut auf diesen Grundlagen auf und erweitert sie, indem es den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Selbstmitgefühl und Mitgefühl mit anderen legt.
- Um an einem MBSR-Kurs teilzunehmen, brauchen Sie keinerlei Vorkenntnisse. Im Gegensatz dazu ist MBCL ein Vertiefungskurs und setzt voraus, dass Sie bereits an einem MBSR- oder MBCT-Kurs (oder einem vergleichbaren Programm) teilgenommen haben oder über eine mindestens einjährige regelmäßige Achtsamkeitspraxis in Zen oder Kontemplation verfügen.
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