Selbstmitgefühl üben: Atemraum mit Mitgefühl

von | Feb. 4, 2024

Wie gehen Sie mit sich um, wenn es Ihnen nicht gut geht und dunkle Wolken über ihre innere Landschaft ziehen?

  • Sind Sie in solchen Momenten hart und kritisch mit sich selbst?
  • Geben Sie sich selbst die Schuld dafür?
  • Denken Sie, dass es nur Ihnen so geht und fühlen sich allein mit Ihrem Kummer?

Viele Menschen kennen sie, diese selbstkritische innere Stimme die uns gerade dann quält und Stress verursacht, wenn es uns sowieso schon nicht gut geht und wir eigentlich Trost und Zuspruch bräuchten.

Aber das muss nicht so bleiben. Wir können lernen, fürsorglicher und unterstützender auf unseren Kummer zu antworten! Die alltagstaugliche MBCL-Selbstmitgefühlsübung Atemraum mit Mitgefühl kann Sie dabei unterstützen. Unten im Text finden Sie den Link dorthin.

Die Fähigkeit, fürsorglich auf unseren Kummer zu antworten haben wir alle!

Die Fähigkeit tröstend und unterstützend (also mitfühlend) auf Kummer zu antworten, ist uns Menschen angeboren! Ohne sie hätten wir als Speziels nicht überlebt. Sie ist jedoch – aufgrund verschiedener Lebensumstände – oft nicht so stark ausgeprägt.

Durch regelmäßiges Üben können wir unser Mitgefühl mit uns (und mit anderen) stärken und mehr und mehr zur Blüte bringen. Genau das ist eines der zentralen Ziele des achtsamkeitsbasierten MBCL-Mitgefühlstrainings, einem Vertiefungskurs für Menschen, die bereits an einem MBSR-, MBCT- oder Breathworks-Kurs teilgenommen haben oder Zen bzw. Kontemplation praktizieren.

Selbstmitgefühl fördert Ruhe und Frieden

Uns selbst in schwierigen Momenten mitfühlend zu begegnen hilft uns, mehr Verbundenheit, Wärme und Selbstakzeptanz zu erfahren. Wir erleben dann mehr Ruhe und inneren Frieden – und weniger Stress!

Das Üben von Selbstmitgefühl ist jedoch in keiner Weise egoistisch (wie viele Menschen denken) – im Gegenteil! Niemand von uns ist eine Insel. Wir sind immer in Kontakt mit anderen Menschen, Tieren und mit der Natur, die uns umgibt!

Wenn wir mehr Ruhe und inneren Frieden erfahren, zeigt sich dieser heilsame innere Zustand auch in unserem alltäglichen Handeln. Frieden in uns trägt zu Frieden in der Welt bei.

Liebevoll mit uns selbst zu sein und damit auch noch zum Frieden in der Welt beizutragen, ist ein schöner Gedanke, finden Sie nicht auch?

Atemraum mit Mitgefühl – drei Schritte zu mehr Selbstmitgefühl

Eine der meist-gehörten Übungen aus dem MBCL-Mitgefühlstraining ist der Atemraum mit Mitgefühl.

Diese Übung ist für Momente gedacht, in denen Sie körperlichen oder emotionalen Schmerz oder Stress erleben. Niemand von uns liebt diese Zeiten und das müssen wir auch nicht. Aber anstatt sie rundweg abzulehnen, können wir sie als Gelegenheiten betrachten, anders (nämlich mitfühlend) auf unseren Kummer zu antworten.

Der Atemraum mit Mitgefühl besteht aus drei Schritten:

  1. Im ersten Schritt sind Sie eingeladen, sich mutig für die schwierigen Erfahrungen des Augenblicks zu öffnen und dabei eine unterstützende, tröstende innere Haltung zu verkörpern.
  2. Lassen Sie die Aufmerksamkeit dann im zweiten Schritt in den Atemempfindungen ruhen und erlauben Sie der Atmung, einen beruhigenden Rhythmus zu finden.
  3. Weiten Sie Ihr Gewahrsein im dritten Schritt aus und spüren Sie, was in diesem Moment ein unterstützender Wunsch für Sie sein könnte. Nehmen Sie sich ein wenig Zeit, um nach innen zu lauschen und lassen Sie den Wunsch dann im beruhigenden Rhythmus des Atems durch sich hindurch fließen.

Ursprung dieser MBCL-Übung ist die erweiterte Version des Atemraums aus der Achtsamkeitsbasierten Kognitiven Therapie (engl. Mindfulness-Based Cognitive Therapy, MBCT), einem achtsamkeitsbasierten Training für Menschen, die wiederkehrend an Depression erkrankt sind.

Haben Sie Lust darauf, die Übung auszuprobieren?

Dann schauen Sie gerne bei meinem Lehrerinnen-Profil beim Insight Timer, einer kostenlosen Meditations-App, vorbei. Dort finden Sie ihn und können die Übung so oft anhören, wie es Ihnen guttut!

Hier finden Sie mehr Informationen rund um das MBCL-Mitgefühlstraining.